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Stand 01.01.2019

Dementsprechend wird für die weitere Betrachtung von Kirchen folgende Unterteilung

vorgegeben:

1. Historische Kirchen (Bauzeit vor 1945)

Zu den historischen Kirchen zählen Gebäude, welche noch vor dem zweiten

Weltkrieg erbaut wurden. Die verwendeten Materialien der Kirchen aus den Epochen

Romanik, Gotik, Renaissance und Barock sind meist Holz und Stein. Diese Kirchen-

gebäude wurden ohne Temperiersystem konzipiert und ausgeführt.

2. Neuzeitliche Kirchen (Bauzeit nach 1945)

Gerade in Deutschland wurden in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg

wegen der Zerstörungen während des Krieges, aber auch bedingt durch den

nachfolgenden Zuzug Vertriebener, besonders viele Kirchen neu gebaut. Der Bruch

mit den traditionellen Raumkonzepten im Nachkriegskirchenbau ging einher mit

der Verwendung neuer Materialien: Stahl, Glas und (Sicht-)Beton. Der – anfangs

umstrittene – Stahlbeton ermöglichte große Spannweiten für stützenfreie Decken.

Das Wohlbehagen der Gottesdienstbesucher gewann zunehmend an Bedeutung, so

dass bei den Nachkriegskirchen oft ein Temperierungssystem beim Bau mit integriert

wurde. Der damit verbundene Energieverbrauch und seine Kosten waren zu dieser

Zeit keine nennenswerten Kriterien.

In der Gesamtschau der Kirchen im Bistum Regensburg muss festgestellt werden, dass

die Anzahl der Sakralbauten, die mit Temperierung konzipiert wurden und eine, den

heutigen energetischen Anforderungen entsprechende Gebäudehülle und Anlagentechnik

aufweisen, verschwindend gering ist.

Ein genaues Verständnis der Zusammenhänge und Abhängigkeiten ist deshalb

unumgänglich und wird aus diesem Grund in dem Kapitel F 5.2 ausführlich behandelt.

Temperierung

Die Temperatur im Kirchenraum wird niedrig gehalten (max. 8°C). Kurzzeitige

Erhöhungen der Raumtemperatur z.B. bei Gottesdiensten auf max. 12°C

durch ein Temperiersystem sind möglich.

Beheizung

Aktive Erhöhung der Temperatur auf über 12°C, um eine höhere Behaglichkeit

für die Gottesdienstbesucher zu gestalten. Das Beheizen des Kirchenraumes

ist absolut schädlich für die Bausubstanz.