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Sanierputze:
Sanierputz ist nur in bestimmten Fällen sinnvoll (z.B. bei Salzbelastung) und wird
ausschließlich in den kritischen Bereichen eingesetzt. Die Verwendung von Sanierputz
erfordert die Abstimmung mit dem Bischöflichen Baureferat.
Umgang mit bestehenden Putzen:
Putzausbesserungen werden struktur- und materialgleich mit den verbleibenden
Restputzen ausgeführt. Kunststoffvergütete Reparaturmörtel werden nicht eingesetzt.
Mit dem Abschlagen von Wandputzen wird grundsätzlich erst nach erfolgter Vorunter-
suchung in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und dem
Bischöflichen Baureferat begonnen. Die Höhenlage der möglichen Putzabnahme wird
im Rahmen der Voruntersuchung festgelegt. Besondere Sorgfalt soll auf den Schutz
eventuell vorhandener Wandmalereien gelegt werden (siehe Kapitel D 2 „Voruntersu-
chungen“).
Bauteilanschlüsse Putz:
Bauteilanschlüsse werden handwerklich gefertigt, d.h. dauerelastische Verfugungen
(Wartungsfugen) sind ausgeschlossen. Dies gilt im Besonderen bei Einputzungen
von Blechen, Dachziegeln und Fenstern. Bauwerksfugen werden als offene Fugen
(Kellenschnitt) ausgebildet. Die entstehenden Fugen werden nicht mit dauerelastischen
Materialien verschlossen. Fugenprofile jeglicher Art sind ausgeschlossen.
Anstriche außen / innen
Dispersionshaltige Anstrichsysteme sind substanzschädigend und somit ausgeschlossen.
Daher werden auch vorhandene Dispersionsanstriche und Tapeten entfernt. Abwei-
chungen vom nachfolgenden Vorgehen bedürfen der Freigabe durch die Fachstellen.
Anstriche außen:
Als Fassadenanstrich werden nur rein mineralische Farbanstriche nach DIN 18363
„Maler- und Lackierarbeiten“ (Abs. 2.4. VOB/C) verwendet (reine Silikatfarben). In
Ausnahmefällen können auch Dispersionssilikatfarben zugelassen werden. Eine Imprä-
gnierung von Putzfassaden ist nur bei reinen Silikatanstrichen sinnvoll und sollte auf die
stark bewitterten Nord- und Westseiten des Gebäudes bzw. Turmes beschränkt bleiben.
Anstriche innen:
Wandflächen im Innenbereich werden ausschließlich mit rein mineralischen Anstrichen
versehen (Kalk- oder Silikatanstriche). In Kircheninnenräumen wird eine traditionelle
Kalklasurtechnik mit holzkohlegebranntem, mehrjährig gelagertem Sumpfkalk (z.B. aus
Altmannstein bei Riedenburg) verwendet.