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Stand 01.01.2019
Flächenheizungssysteme
Sowohl die Wand- als auch die Fußbodenheizung sind für die kontinuierliche Tempe-
rierung eines Gebäudes grundsätzlich geeignet. Die Installation dieser Systeme stellt
immer einen tiefen baulichen Eingriff dar und muss gut durchdacht sein, damit keine
Bauteile von historischem oder künstlerischem Wert zerstört werden. Der nachträgliche
Einbau von Fußboden und Wandheizungen bedeuten immer eine hohe Investition, da der
gesamte Bodenbelag bzw. der gesamte Wandaufbau erneuert werden muss. Der system-
bedingte Vorteil ist jedoch, dass die Wärme als Strahlungswärme im unteren Bereich des
Kirchenraumes entsteht, wo sich die Kirchenbesucher aufhalten.
Wandtemperierung:
Dieses Verfahren beruht auf einer ständigen Erwärmung der Gebäudehülle (Mauerwerk)
durch an oder in der Wand verlegte beheizte Röhren. Es wird meist eine Wandtempe-
rierung zur Trocknung von feuchtem Mauerwerk eingesetzt. Ziel ist hier vornehmlich die
Temperierung der Wände und nicht die Raumtemperierung, was nur einen Nebeneffekt
dieser Variante darstellt. Besonders in großen und hohen Kirchenräumen kann
eine Wandheizung ihre zusätzlichen Systemvorteile klar ausspielen: Sie erhöht die
Behaglichkeit für die Besucher im Gottesdienstraum, schützt gleichzeitig die wertvolle
Bausubstanz und fügt sich unsichtbar in die Raumgestaltung ein. Bei kritischen Stellen,
die aufgrund der bauphysikalischen Gegebenheiten Schimmel- und Algenbewuchs
hervorrufen, kann die Temperierung von Wänden als vorbeugende Maßnahme eingesetzt
werden. Einer Entscheidung für eine Wandtemperierung muss eine umfangreiche
Vorprüfung vorangestellt sein, bei der bauphysikalische und auch wirtschaftliche Aspekte
Beachtung finden.
Fußbodenheizung:
Eine Fußbodenheizung verwendet Heizelemente, die in den Fußboden des Kirchen-
raumes eingebettet sind. Die Wärme kann durch Warmwasserleitungen, durch warme
Luft oder durch elektrisch beheizte Kabel erzeugt werden.
Vorteile:
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gute Behaglichkeit
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unabhängig vom Energieträger
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stabiles Raumklima
Nachteile:
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massive bauliche Eingriffe nötig
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thermisch sehr träges System
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hoher Energieverbrauch
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Luftbewegungen
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Schäden an der Ausstattung und an der Raumschale