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2. Einflussfaktor räumliche Verteilung der Temperierung
Eine der wesentlichen Stellschrauben, um den gestellten klimatischen Anforderungen
gerecht zu werden, ist die Wahl der räumlichen Temperaturverteilung.
Lokale Temperaturerhöhung:
Hierbei werden nur bestimmte Bereiche der Kirche temperiert, an denen auch die
Wärme erforderlich ist (z.B. Kirchengestühl). Diese Strategie birgt den großen Vorteil,
dass unerwünschte Störungen des Raumklimas im Gesamtgebäude verringert
werden. Demgegenüber besteht jedoch die Gefahr von Kondenswasserbildung,
unerwünschter Luftbewegungen und einer geringeren Behaglichkeit für die Nutzer.
Dennoch ist dieser Einflussfaktor für die Temperierung von Kirchen der allgemeinen
Temperierung klar vorzuziehen.
Allgemeine Temperierung:
Ziel ist es, das gesamte Gebäude zu temperieren. Das gesamte Volumen des
Kirchengebäudes wird temperiert. Diese Praktik verursacht einen hohen Energiever-
brauch, was bei den aktuellen Energiepreisen mit hohen Kosten verbunden ist. Daher
muss diese Vorgehensweise als „nicht empfehlenswert“ eingestuft werden.
3. Einflussfaktor für die zeitliche Verteilung der Temperierung
Den letzten Einflussfaktor zur Einstellung des angestrebten Raumklimas bildet die
zeitliche Verteilung der Temperierung.
Kontinuierliche Temperierung:
Über das gesamte Jahr hinweg wird das Kirchengebäude temperiert. Das Ziel ist es,
jederzeit für ein spezifisches Raumklima zu sorgen. Dies kann sowohl aus Gründen
der Behaglichkeit als auch aus konservatorischen Gründen geschehen. Staubablage-
rungen, starke Schwankungen der relativen Luftfeuchte und Wärmeschichtungen sind
unerwünschte Auswirkungen von ständiger Temperierung. Aus energetischer und
wirtschaftlicher Sicht ist die kontinuierliche Temperierung nicht zu empfehlen.
Konventionelle Temperierung:
Während der Nutzung des Gebäudes soll ein bestimmtes Raumklima für einen
beschränkten Zeitraum eingestellt werden. Zeitweise Temperierung sorgt in der Regel
für eine gute Behaglichkeit. Für einen kurzen Zeitraum soll ein höheres Temperatur-
niveau erreicht werden, was eine höhere Heizleistung, verstärkte Staubablagerungen,
Kondensation von Wasserdampf und einen erhöhten Energieverbrauch mit sich
bringt. In Kombination mit einer lokalen Temperierung kann das erforderliche Tempe-
raturniveau und somit auch der Energieverbrauch gesenkt werden.