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5.2 Wärmeversorgungsanlagen
Temperierung von Kirchenräumen (siehe auch Kapitel F 5 „Kirchen“)
Kirchenräume werden nicht auf die üblichen Innentemperaturen von Aufenthaltsräumen
beheizt, sondern sie werden durchgehend temperiert auf maximal 8° C. Bei Gottes-
diensten ist eine Anhebung der Temperatur auf bis zu 12° C möglich. Zunehmend sind
auch Beheizungssysteme in Gebrauch, die lokal (z.B. im Bereich der Bänke) für Wärme
sorgen und so die genannten Temperaturen nicht erreichen müssen. Zum einen wird
mit dieser Vorgabe dem großen Aufwand Rechnung getragen, der eine Beheizung von
Kirchenräumen bedeuten würde. Zum anderen sind höhere Innentemperaturen gerade
auch bei historischen Kirchenräumen unverträglich für die Innenausstattung aus Holz und
für die Orgel. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, die Temperatur der Raumluft nur
langsam zu verändern (z.B. 1° C pro Stunde). Träge Systeme kommen dem entgegen
(siehe Kapitel D 5.3 „Regulierung der Luftfeuchtigkeit von Kirchenräumen“).
Man unterscheidet bei Heizungsanlagen grundsätzlich die Wärmeerzeugung (z.B. durch
eine Gastherme, durch regenerative Energien) von dem System der Wärmeeinbringung
und -verteilung (z.B. durch Luftauslässe im Kirchenraum).
Es gibt unterschiedliche Systeme der Wärmeverteilung in Kirchenräumen, die jeweils
Vor- und Nachteile haben und die in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder auch
unterschiedlich beurteilt und entsprechend unterschiedlich häufig angewendet wurden.
Die Systeme unterscheiden sich zunächst hinsichtlich der Investitions- und Betriebs-
kosten sowie dem Benutzungskomfort. Konventionelle Heizungssysteme erwärmen je
nach System auf verschiedene Weise den gesamten Kirchenraum. Grundsätzlich davon
unterschieden werden müssen Heizungssysteme, die die Raumtemperatur im wesent-
lichen unverändert lassen und statt dessen nur lokal (z.B. unmittelbar an den Bänken)
Wärme erzeugen.
Bankheizung:
Der Einbau einer Heizung ist mit geringem Investitionsaufwand über eine unter den
Banksitzflächen montierte elektrische Strahlungsheizung möglich. Nur die Führung der
elektrischen Anschlusskabel ist notwendig. Auf einen zusätzlichen Technikraum kann
verzichtet werden. Die Wärme wird dort eingebracht, wo sie benötigt wird: bei den
Gottesdienstbesuchern. Die Wärmeleistung kann sehr schnell geändert und angepasst
werden. Bankheizungen sind allerdings wegen der Zuleitungen nur bei fest eingebauten
Bänken möglich, nicht aber bei einer losen Bestuhlung. Der Altarbereich bleibt zunächst
wie der Kirchenraum unbeheizt. Allerdings kann im Boden des Altarbereichs eine
zusätzliche Elektroheizfläche vorgesehen werden. Elektrischer Strom als Energieträger
kann diskutiert werden. Der geringe Investitionsaufwand und die effiziente Wärmeein-
bringung und Regelbarkeit wiegen aber den höheren Primärenergiebedarf zur Stromer-
zeugung wieder auf.