Table of Contents Table of Contents
Previous Page  298 / 419 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 298 / 419 Next Page
Page Background

298

Stand 01.01.2019

Wärmepumpe

Bei der Auswahl der Wärmequelle ist viel Sorgfalt notwendig, denn diese bestimmt mehr

noch als die Wärmepumpe selbst die Effizienz der Anlage. Grundsätzlich sollte eine

optimale Wärmequelle eine möglichst gleich bleibend hohe Temperatur über das

gesamte Jahr haben. Als Wärmequellen kommen Außenluft, Erdreich und Grundwasser

in Betracht. Bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe ist stets zu beachten, dass

die zusätzliche Installation eines zweiten Wärmeerzeugers (Spitzenlastkessel z.B. Öl-

oder Gasbrennwertkessel) notwendig wird, was mit einer erhöhten Investitionssumme

verbunden ist.

Zudem können Wärmepumpen nur mit niedrigen Temperaturen betrieben werden,

wodurch nur eine Fußboden- bzw. Wandheizung sinnvoll einsetzbar ist und die Brauch-

wasserbereitung nur schwierig zu realisieren ist. Auch müssen die lokalen Bedingungen

am Objekt passen. Es macht beispielsweise wenig Sinn in einem Kindergarten einer

Kirchenstiftung mitten in der Regensburger Altstadt eine Grundwasserwärmepumpe

in Erwägung zu ziehen. Die Erstellung der Saug- und Schluckbrunnen wäre in diesem

Bereich nicht bzw. nur sehr schwer möglich.

Vorteile:

-

-

Effiziente Strom-Heizung, Idealfall: 4 kWh Wärme aus 1 kWh Strom

-

-

Relativ unabhängig von Öl- und Gasimporten

-

-

Mit Fußboden- und Wandheizungen gute Energiebilanz

-

-

Weniger Heizkosten als mit Öl (preisabhängig)

-

-

Zuschüsse und Sonderstrom-Tarife von vielen Energieversorgern

-

-

Kombinierbar mit Ökostrom, Photovoltaik und Solarkollektoren für Warmwasser

-

-

Bei Modernisierung kann ggf. alte Heizung „drin“ bleiben (bivalenter Betrieb)

-

-

Sehr geringer Wartungsaufwand

Nachteile:

-

-

Hohe Anforderungen ans Heizsystem: Optimaler Wirkungsgrad nur bei Vorlauf-

temperaturen von bis zu 35°C (Fußboden- und Wandheizung oder Niedrigtempe-

raturheizkörper). Wegen Sperrzeiten der Stromversorger muss Heizung speicher-

fähig sein: ggf. Pufferspeicher nötig

-

-

Wirkungsgrad in der Praxis oft niedriger als die Herstellerangabe

-

-

An sehr kalten Tagen muss nachgeheizt werden (meist elektrisch)

-

-

Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz abhängig vom Strom-Mix

-

-

Klimabilanz von Luft-Wasser-WP oft schlechter als von Gas-Brennwertkessel

-

-

Abhängigkeit von örtlichen Gegebenheiten wie Bodenqualität

-

-

Nur effiziente Wärmepumpen mit einer Jahresarbeitszahl von mindestens 4

haben bessere Klimabilanz als Öl- und Gaskessel mit gleicher Heizleistung. In der

Praxis wird dieser Wert oft nicht erreicht